BMW Batterie-Recycling Revolution wie der Münchener Konzern aus alten Akkus neue Rohstoffe gewinnt

BMW Batterie-Recycling Revolution wie der Münchener Konzern aus alten Akkus neue Rohstoffe gewinnt
25.06.2025 11:51 von


Die Elektromobilität steht vor einer neuen Herausforderung: Was passiert mit ausgedienten Batterien? BMW hat darauf eine klare Antwort gefunden und investiert massiv in innovative Recycling-Technologien. In der neuen Recycling-Anlage des Münchener Konzerns entsteht ein Kreislauf, der aus alten Akkus wertvolle Rohstoffe zurückgewinnt und diese für neue Batterien nutzt.
Der Weg zur nachhaltigen Batterie-Wiederverwertung
BMW verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz beim Recycling von Lithium-Ionen-Batterien. Bereits seit 2021 arbeitet das Unternehmen systematisch daran, ausgediente Akkus nicht als Abfall zu betrachten, sondern als wertvollen Rohstofflieferanten. Die neue Pilotanlage in Garching-Hochbrück markiert dabei einen wichtigen Meilenstein.
Der Recycling-Prozess beginnt mit der fachgerechten Demontage der Elektrofahrzeuge. Dabei werden die Hochvolt-Batterien zunächst vollständig entladen und anschließend aus dem Fahrzeug entfernt. Diese Arbeiten erfordern speziell geschultes Personal, da die Sicherheitsvorschriften beim Umgang mit Hochvolt-Systemen streng eingehalten werden müssen.
Eine BMW AGM Batterie kann man als Leihe auch austauschen, doch bei den komplexen Traktionsbatterien der iX- und i4-Modelle ist professionelle Demontage erforderlich. Die Batterien durchlaufen mehrere Prüfstationen, bevor sie in den eigentlichen Recycling-Prozess gelangen.
Rohstoffgewinnung durch innovative Verfahren
Nach der Demontage folgt die mechanische Aufbereitung der Batteriezellen. BMW setzt dabei auf ein mehrstufiges Verfahren, das zunächst die Gehäuse von den aktiven Materialien trennt. Die wertvollen Rohstoffe Lithium, Kobalt, Nickel und Mangan werden durch spezielle Verfahren extrahiert und aufbereitet.
AUTODOC schreibt: "Die Maße von Autobatterien sind in Europa genormt, um eine einfache Austauschbarkeit zu gewährleisten. Diese Standardisierung betrifft die sogenannten Kastenmaße, die markenübergreifend einheitlich sind. Die Tiefe beträgt immer 175 Millimeter und die Höhe entweder 175 oder 190 Millimeter. Die einzige variable Größe ist die Länge, die es in den folgenden abgestuften Maßen gibt: 207, 242, 278, 315 und 353 Millimeter. Diese Standardisierung stellt sicher, dass die Batterien in die vorgesehenen Batteriefächer bzw. Halterungen der Fahrzeuge passen und die Anschlüsse an der richtigen Stelle sitzen."

Der hydrometallurgische Prozess ermöglicht es, bis zu 95 Prozent der wertvollen Materialien zurückzugewinnen. Besonders bemerkenswert ist die Rückgewinnung von Lithium, das bisher oft verloren ging. BMW hat ein Verfahren entwickelt, das auch diesen wichtigen Rohstoff wieder nutzbar macht.
Strategische Partnerschaften für maximale Effizienz
BMW arbeitet nicht allein an der Recycling-Revolution. Das Unternehmen hat strategische Partnerschaften mit spezialisierten Recycling-Firmen geschlossen. Zu den wichtigsten Kooperationspartnern gehören Northvolt, Redwood Materials und SungEel HiTech.
Diese Zusammenarbeit ermöglicht es, verschiedene Recycling-Verfahren zu kombinieren und die Effizienz zu steigern. Während BMW sich auf die Demontage und Vorbehandlung konzentriert, übernehmen die Partner die chemische Aufbereitung der Materialien.
Die Kooperation mit Northvolt ist besonders interessant, da der schwedische Batteriehersteller die recycelten Rohstoffe direkt in neue Batteriezellen einbaut. So entsteht ein geschlossener Kreislauf, der die Abhängigkeit von neuen Rohstoffen reduziert.
Ziele bis 2030: Der geschlossene Rohstoffkreislauf
BMW hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt. Bis 2030 soll ein vollständig geschlossener Rohstoffkreislauf etabliert werden. Das bedeutet, dass alle wichtigen Materialien aus ausgedienten Batterien wieder in neue Akkus fließen sollen.
Derzeit können bereits 65 Prozent der Materialien wiederverwendet werden. Durch kontinuierliche Verbesserung der Verfahren soll diese Quote auf über 90 Prozent steigen. Besonders wichtig ist dabei die Rückgewinnung von Kobalt, da dieser Rohstoff oft unter problematischen Bedingungen abgebaut wird.
Das Unternehmen investiert jährlich mehrere Millionen Euro in die Weiterentwicklung der Recycling-Technologien. Dabei arbeiten Ingenieure und Chemiker Hand in Hand, um neue Verfahren zu entwickeln und bestehende zu optimieren.
Recycling-Effizienz im Überblick

Wirtschaftliche Vorteile des Recyclings
Das Batterie-Recycling ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch wirtschaftlich attraktiv. Die Kosten für recycelte Rohstoffe liegen oft 30 bis 50 Prozent unter denen für neu abgebaute Materialien. Gleichzeitig reduziert sich die Abhängigkeit von Rohstoffimporten aus politisch instabilen Regionen.
BMW rechnet damit, dass bis 2030 etwa 40 Prozent des Kobalt-Bedarfs durch Recycling gedeckt werden kann. Bei Nickel sollen es 25 Prozent sein. Diese Zahlen zeigen das enorme Potenzial der Kreislaufwirtschaft in der Elektromobilität.
Herausforderungen und Lösungsansätze
Trotz der Erfolge gibt es noch Herausforderungen zu meistern. Die unterschiedlichen Batteriechemien verschiedener Hersteller erschweren ein einheitliches Recycling-Verfahren. BMW arbeitet deshalb an flexiblen Anlagen, die verschiedene Batterietypen verarbeiten können.
Ein weiteres Problem sind die Transport- und Lagerungskosten für ausgediente Batterien. BMW entwickelt daher mobile Recycling-Einheiten, die direkt beim Kunden eingesetzt werden können. Dies reduziert die Logistikkosten erheblich.
Die Sicherheit bleibt ein zentrales Thema. Auch entladene Batterien können noch Restenergie enthalten. BMW hat deshalb spezielle Sicherheitsprotokolle entwickelt, die das Risiko von Unfällen minimieren.
Ausblick auf die Zukunft
Die Batterie-Recycling Revolution bei BMW ist erst der Anfang. Das Unternehmen plant bereits die nächste Generation von Recycling-Anlagen, die noch effizienter arbeiten sollen. Neue Verfahren wie das direkte Recycling von Kathodenmaterialien könnten die Rückgewinnungsraten weiter steigern.
Auch andere Automobilhersteller erkennen die Bedeutung des Batterierecyclings. BMW hofft, durch seine Vorreiterrolle Standards zu setzen, die die gesamte Branche prägen werden. Die Münchener haben bereits angekündigt, ihr Recycling-Know-how mit anderen Herstellern zu teilen.
Die nächsten Jahre werden zeigen, ob BMW sein Ziel eines geschlossenen Rohstoffkreislaufs erreichen kann. Die bisherigen Erfolge stimmen optimistisch, dass aus der Vision bald Realität wird. Das Batterie-Recycling könnte so zu einem wichtigen Baustein für eine nachhaltige Elektromobilität werden.